Führen in der Zukunft

Meine Top 3 Erkenntnisse aus der Weiterbildung „Leading transformations: Manage change“

"Leading transformations: Manage change" bei Prof. Richard Badham, Macquarie University, Sydney, Australien TOP 1: 4 Hauptverzerrungen Head-Bias = Neigung, Kopf über Herz und Hand zu stellen Design-Bias = mehr Aufmerksamkeit/Status/Belohnung für Lautes, Kreatives "die show-maker" als für Beharrlichkeit in der Umsetzung "hard-worker" Strategy-Bias = zu viele Strategien werden entwickelt, im Vergleich dazu zu wenige umgesetzt Reform-Bias = Neigung für Reformen statt Ergebnissen; durch permanenten Druck nach Leistungsverbesserung findet zu wenig lernen statt   TOP 2: 5M Framework MINDFUL - Wissen, um welche Probleme es sich handelt mit Blick auf Kopf, Herz und Hand MOBILISING - Energie in sich selbst und anderen mobilisieren können, um Grenzen der Veränderung zu überwinden MAPS - Analyse-Methoden, um die Reise zu gestalten: Gap-Analyse, Force Field Analyse, Route Analysis, Umgang mit drei Realitäten bei Veränderungen: Unbestimmtheit, Sequenzen (es gibt keine starre Abfolge), Level (eine Organisation schreitet an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich schnell voran) MASKS - Welche Rollen muss ich als Führungskraft einnehmen, um Einfluss auf Ereignisse und Menschen ausüben zu können? Mehr Einflussnahme durch weniger Kontrolle; Raum für Entfaltung und Improvisation geben MIRRORS - Reflexion im jeweiligen Moment und in regelmäßigen Reviews von Fähigkeiten und Fortschritt   TOP 3: Mind the Gaps Führungs-Lücke | Change-Initiativen sind oft über-managed und unter-führt!   Management & Führung. Bedeutung im Alltag = 20/80, in der erlebten Umsetzung 80/20! Führung ist transformational. Fordert, verändert sich, schafft neue Visionen, ist langfristig ausgerichtet und orientiert sich am big picture. Führungskräfte beschäftigen sich im Alltag allerdings mehr mit transaktionalen Aufgaben. Sie arbeiten inhaltlich mit, verwalten, kontrollieren und monitoren Ziele. Praxis-Lücke | "Mind the gap" Bei der U-Bahn heißt es: "Mind the gap" Bewusstsein für die Lücke ist wichtig.Herausforderungen: Unsicherheit: Informationen sind unvollständig, Emotionen, Gefühle sind schwer zu sammeln Grenzen unserer Tools / Limits of prescription. Beschreibungen wie [...]

Arbeit in der Zukunft: Sterben Head-Quarter aus?

Was passiert mit den großen Unternehmenszentralen, den Head-Quarter, den Firmenhauptsitzen in der Zukunft? Als eine der Auswirkungen von Homeoffice werden Unternehmen aktuell ja schon dazu „gezwungen“, über ihre Büroflächen nachzudenken. Büroräume sind komplett leer, fast leer oder zu den überwiegenden Zeiten ungenutzt. Was bedeutet denn dann ein „Zurück zur Neuen Normalität“ eigentlich für Büroflächen/-gebäude? In diesem Artikel findest du die betriebswirtschaftliche Sichtweise und einen Ausblick, wie diese Flächen noch genutzt werden könnten. Das Ende sei vorweggenommen: eine allgemein gültige wirtschaftlich betrachtete Empfehlung für alle Unternehmen gleichermaßen gibt es nicht, sondern die Entscheidung für Abbau & Umnutzung hängt vom individuellen Unternehmen ab. Wir haben in der Future WorX Community aus drei unterschiedlichen Perspektiven auf die Fragestellung „Sterben Head-Quarter aus?“ geschaut: Wirtschaftlichkeit – Vorteile & Umnutzung von Firmenzentralen (diesen Artikel liest du gerade) Komplexität der Thematik – Was spielt alles eine Rolle, Einflussfaktoren? Entwicklungsgeschichte von Firmenzentralen – Vergangenheit – Gegenwart & Zukunft. Welche Vorteile ergeben sich aus Kosten-Nutzen Perspektive betrachtet? Potenzial 1: Kosten-Einsparpotenziale bei Büromieten, Kaufpreisen und Kosten für den Büroarbeitsplatz. Prognosen für Büroräume: Durch mehr Leerstand werden Großstadt-Mieten um bis zu 20% sinken, Kaufpreise um bis zu 30% (Institut für Deutsche Wirtschaft). Ein Büroarbeitsplatz kostet in Frankfurt am Main z. B. ca. 15.000 Euro pro Jahr pro Arbeitsplatz. Prognosen geben an, dass zukünftig 20% weniger Büroflächen gebraucht werden. Bei insgesamt in Deutschland 380 Millionen Quadratmeter Bürofläche sind das 76 Millionen Quadratmeter! Das führt mich zum nächsten Punkt: Potenzial 2: Reduzierung des Wohnungsnotstands. Umnutzung von Büroflächen als Wohnraum, insbesondere in Ballungsgebieten eine nachhaltige soziale Problemlösung und zeigt gesellschaftliche Verantwortungsübernahme durch Unternehmen – neben Kosteneinsparung auch ein Image fördernder Faktor. Potenzial 3: Noch mehr Nachhaltigkeit. Arbeitsräume haben einen immer größeren Leerstand. Auch schon vor Corona war [...]

Von |2021-03-09T12:51:54+01:00März 9th, 2021|Führen in der Zukunft, Future WorX Community|0 Kommentare

Future Skills von Mitarbeitern – Mac Gyver is back!

Welche NEUEN Fähigkeiten sind in der Zukunft gefragt? Als ich meine Sammlung abgeschlossen hatte, fragte ich mich "Was ist das Bild über diesen Mitarbeiter, das in meinem Kopf entsteht?" und meine Antwort lautet "MacGyver!" Der Abenteurer, dem es scheinbar nicht viel ausmacht, in ungewissen Situationen handlungs- und problemlösefähig zu bleiben. Der seine technische Kompetenz nutzt, um sich fokussiert und selbstorganisiert im Alltag zurecht zu finden. Auch neue Aufgaben geht er souverän und mit hoher technischer Kreativität an. Er arbeitet sehr eigenständig und bei Bedarf auch immer wieder mit anderen zusammen, die er für sich und sein Vorgehen gewinnen kann. 1 Technologische Kompetenzen. Neben dem aktuell Halten des Grundwissens von anwendungsorientierten Medien geht es auch um die Fähigkeit zur Datenanalyse. Daten sind das Wissen von morgen, uns wird hier eine Fülle zur Verfügung stehen. Und diese sollte man lesen können. Eine digitale Affinität oder zumindest digitale Bereitschaft wird Voraussetzung in der Arbeitswelt sein. 2 Fokussierungskompetenz. Der Umgang mit Komplexität (Stichwort VUCA-Welt) ist Alltag. Dazu ist es notwendig, relevante von weniger relevanten Informationen unterscheiden zu können, um dadurch fokussiert priorisieren, arbeiten und fokussiert Entscheidungen treffen zu können. 3 Unsicherheitsfähigkeit. Unklare, unvorhersehbaren und unkontrollierbaren Situationen und der Umgang mit ständigen Veränderungen sorgen für Unsicherheit. Der Mitarbeiter der Zukunft kann mit dieser Unsicherheit umgehen, bleibt handlungsfähig und ist offen für Neues, auch immer wieder für neue Arbeitsmethoden. 4 Kommunikation & Kollaboration in virtueller Umgebung. Dieser Punkt hat für mich drei Facetten. 1. Menschen erreichen können: digital, emotional, verbal, vermehrt schriftlich und auch kurze Videoeinheiten. Hervorstechen aus der Masse der Informationen und Sender, die verfügbar sind. 2. Agil und kundenorientiert. Agile Formen der Zusammenarbeit und die konsequente Berücksichtigung und Einbindung der Kunden zeichnen den Mitarbeiter der Zukunft aus. 3. Emotionale, digitale Intelligenz. Welchen digitalen ethischen Prinzipien [...]

Predictive Enterprise – Adaptive Services in der Führung?

Adaptive Services sind Dienstleistungen oder Verhaltensweisen, die sich durch die Nutzung von unmittelbarem Feedback anpassen lassen. Um es an einem konkreten Beispiel zu veranschaulichen, das ich beim Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky gehört habe: Ein Comedy-Theater in Barcelona kam durch aufkommende Konkurrenz auf folgende Idee: der Eintritt ist kostenlos. Auf jedem Sitzplatz gibt es eine Gesichtserkennung und die individuell gezeigten Emotionen bestimmen den Preis (bis zu einem Maximalbetrag natürlich!). Wenn es gefällt, zahlt man also maximal den vollen Ticketpreis, wenn es so lala ist vielleicht den halben Preis oder gar nichts, wenn man sich nicht amüsiert. Gleichzeitig bekommt der Comedian auf der Bühne über einen Monitor genau angezeigt, wie zufrieden das Publikum aktuell ist und er kann gezielt auf bestimmte Personen - die noch wenig Emotionen gezeigt haben - direkt eingehen. Somit erhöht er seine Chancen, diese noch für sich zu gewinnen. Er kann also situativ adaptiv darauf reagieren! Szenenwechsel. Im Unternehmen: Meetings in Teams, Abteilungen, Bereichen oder gar unternehmensweite Zusammenkünfte....wäre das nicht auch hier eine wertvolle Rückmeldung, die es dem Vortragenden ermöglicht, den Moment noch optimaler zu nutzen? Haben die Mitarbeiter mein Anliegen verstanden? Wie ist die Stimmungslage? Was sollte wiederholt oder vertieft werden? Überwachung versus Chance. Was ist Deine Vision dazu?

Predictive Enterprise – Führen auf Basis von Prognosen?

Was ist, wenn sich das Vertrauen verschiebt von den Menschen auf den Computer? Warum das passieren sollte? Inspiriert vom Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky hier ein Beispiel: Eine Software und eine Gruppe von Ärzten betrachten jeweils Röntgenbilder von Patienten. Es geht um das Erkennen und die Vorhersage von Krebs. Ergebnis: Die Software erkennt zwei Jahre früher und schafft eine um 50% bessere Vorhersage-Genauigkeit von Krebs. Bäm! Unser Verständnis von Daten und der Nutzung von Daten(-analysen) entwickelt sich rasant. Durch Big Data werden Prognosen möglich, die Menschen und Unternehmen in ihrem Handeln und in ihren Entscheidungen beschleunigen und präzisieren werden. Was das für das Führen in der Zukunft bedeuten könnte: die Wahrscheinlichkeit einer Kündigung eines Mitarbeiters lässt sich vorhersagen das aktuelle Motivationslevel des Einzelnen ist erkennbar der momentane mentale & körperliche Gesundheitszustand ist feststellbar - in sicherheitsrelevanten Bereichen, wie bei Piloten, Ärzten etc. wohl - zumindest aus Kunden-/Patientensicht - wünschenswert! Einsatzplanung in Perfektion, indem der Kompetenzbedarf von Mitarbeitern im aktuellen Geschäftsablauf bestimmbar wird - in 10 Minuten werden im Bereich X drei Mitarbeiter mit den Kompetenzen a, b, c benötigt.... Ja, ja Datenschutz & Co. halten bei einigen Themen aktuell noch dagegen, aber wenn wir das für einen Moment außen vor lassen ... ... welche Prognosen würdest Du gerne bzgl. Deiner Mitarbeiter erhalten?

Vom Unterschied zwischen Veränderung und Transformation

Ich las letztens einen Beitrag, in dem es um Transformations-Projekte ging. Allein den Begriff fand ich zweifelhaft. Hat da jemand sein Geschäft wirklich verstanden? Vielleicht nennen wir jetzt jede Veränderung einfach mal Transformation, weil es aktueller, moderner klingt? Könnte schon sein... Kennst Du den wirklichen Unterschied? "Change fixes the past..." ein Veränderungsprojekt entsteht oft als Reaktion auf Missstände der Auslöser kommt meist von außen (im Vergleich mit dem Wettbewerb, mit moderner Technologie, ...); es erfolgt eine äußere Anpassung Ein Projekt hat einen Anfang, ein Ende sowie ein konkretes Ziel Auf dieser Basis erfolgen Planung und Umsetzung konkreter Handlungen objektorientiert Methoden, Tools & Prozesse stehen im Fokus "... transformation creates the future." beginnt mit dem inneren Wandel: Wahrnehmung, Einstellung & Gefühle der Betroffenen zu "neuen Dingen" werden positiv beeinflusst ist ein dauerhafter Prozess, Ziele haben visionärem Charakter entsteht aus dem Inneren heraus, denn es vertraut auf und glaubt an die Gesundheit & die Kraft des Systems, d.h. der Mitarbeiter Umwälzung von Altem zu etwas Neuem subjektorientiert Bedürfnisse und Bedarfe der Menschen stehen im Fokus Bisher verfolgen die meisten Unternehmen viele Change-Projekte. Doch wie würde sich der Aufbau von Transformationsfähigkeit davon unterscheiden? Aktuell erlebe ich es, dass objektorientierte Veränderungsvorhaben zwar "Transformation" genannt werden, aber der Mensch hat hier immer noch nur eine begleitende Nebenrolle. Nee, nee, wenn wir von Transformationsfähigkeit sprechen, dann konzentrieren wir uns zuerst und ganz unabhängig von Veränderungsbedarfen auf den Menschen und seine Fähigkeiten, sich schnell wandeln bzw. anpassen zu können. Wer also echte Transformationsfähigkeit im Unternehmen aufbauen will, arbeitet zuerst mit dem, was Innen ist, mit den Mitarbeitern!

8 Dinge, die Führungskräfte von Gehörlosen lernen können.

Als Coda - Child Of Deaf Adults - bin ich in zwei Welten, in zwei Kulturen und mit zwei Sprachen gleichzeitig aufgewachsen: in der Welt der Gehörlosen und in der Welt der Hörenden. Und ich bin stolz darauf, gehörlose Eltern zu haben. Ihr habt mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Danke dafür! Es ist mir eine Ehre, auch heute noch immer wieder Gast sein zu dürfen in der Welt der Gehörlosen. Mittlerweile wundert es mich nicht mehr, dass ich im Laufe meines Arbeitslebens immer wieder Schnittstellen zur Welt der Gehörlosen habe, sei es damals neben dem Studium als Gebärdensprachdolmetscherin, als Beraterin für von der EU geförderten internationalen Projekten, als Beraterin einer Integrationsfirma, ... und nun, in Zeiten von Corona mit mehr Muße zum Nachdenken kam mir folgende Frage in den Sinn: Gehörlose verhalten sich und kommunizieren - mal abgesehen von der unterschiedlichen Sprache - anders als Hörende. Was können wir von ihnen, ihrer Kultur lernen? Gibt es etwas, was sie "besser" machen? Ich sage JA! #1: Gehörlose stellen Körperkontakt her. Der Körperkontakt ist für Gehörlose wichtig, um überhaupt ins Gespräch zu kommen. Wie Hörende das kritisch auffassen könnten: Andere Menschen im beruflichen Kontext anzufassen ist für einige befremdlich. Learning für Hörende: Warum versuchst Du es nicht auch mal mit etwas mehr Nähe? Es gibt ja auch Studien darüber, dass Kellner mehr Trinkgeld bekommen, wenn sie den Gast an der Schulter oder Hand berühren....wir sollten über unsere Einstellung zum Körperkontakt nachdenken... #2: Gehörlose halten länger und konsequenter den Blickkontakt. Der Blickkontakt ist Teil der Gebärdensprache und entscheidend für die Aufnahme von Informationen. Wie Hörende das kritisch auffassen könnten: Hörende können sich unangenehm angestarrt oder gar provoziert fühlen. Learning für Hörende: Die Wichtigkeit der Person und des gesprochenen Wortes [...]