Was wäre, wenn…. wenn du bei gleicher Tätigkeit und gleichem Arbeitgeber zwischen acht und 14 Tage pro Jahr mehr Freizeit hättest? Hast du – theoretisch jedenfalls!

Ein Rechenbeispiel: Durchschnittlich arbeiten wir pro Jahr 208 Tage. Über die Hälfte aller Arbeitnehmer fahren bis zu 30 Minuten pro Arbeitsweg, ein weiteres Drittel sogar bis zu einer Stunde.

  • 30 Minuten/Fahrtstrecke = 60 Minuten/Tag
  • 208 Arbeitstage x 60 Minuten = 12.480 Minuten
  • Ein Arbeitstag = 8 Stunden Arbeitszeit = 480 Minuten
  • 12.480 : 480 = 26 Arbeitstage

26 Arbeitstage (Basis: 8-Stunden-Tage) an freier Zeit hätten wir als Arbeitnehmer also mehr zur Verfügung, wenn wir im Homeoffice arbeiten und das Pendeln wegfallen würde. Selbst wenn man sich beispielsweise einmal im Monat vor Ort trifft, sind das immer noch 14 Tage mehr Freizeit oder wenn wir diese Zahl sogar ganz konservativ auf ganze Tage umrechnen, sind das 8,6 ganze Tage, die wir mehr Freizeit hätten. Pro Jahr!

Ich höre und lese häufig von Mitarbeitern wie auch von Unternehmensseite, dass die sozialen Kontakte wichtig sind. Ja, das sind sie wirklich. Insbesondere in Zeiten von Corona kommen wir hier allerdings zu folgender Fehleinschätzung: „Ich bin als Mensch isoliert und durch weniger Homeoffice hätte ich mehr soziale Kontakte.“ Zwei Blickwinkel dazu:

1. Was ist in Zeiten ohne Corona? Da hätten wir dann andere Möglichkeiten, privat unsere sozialen Kontakte wieder mehr zu pflegen.

2. Wieso lieber Mitarbeiter lässt du dir eigentlich durch die Personalauswahl des Unternehmens vorgeben, wer deine Sozialkontakte sind? Bzw. lassen das als Argument zu, um an der Präsenzarbeit festzuhalten? O-Ton aus einem IT-Unternehmen: „Wir wollen unsere Mitarbeiter nicht zu sehr an Homeoffice gewöhnen, weil sie sonst nicht gerne zurückkommen.“

Meine Frage an eine Kollegin: Stell dir vor, du würdest durchgehend im Homeoffice arbeiten. Es ist kein Corona mehr. Wie würdest du deine Sozialkontakte aufbauen, erweitern, pflegen?

„Talk-Runden, Weiterbildung = Spezialthemen meiner Leute, Kamingespräche, gemeinsame Erlebnisse (Events); Musik, Kunst, selbst Theater spielen, Spiele-Events, kreative Spinnereien, Sporterlebnisse, = Kopf, Herz und Körper ansprechende Aktionen.“

Monika Härtel.

 

Fazit.

Das Thema „Soziale Kontakte“ erfährt in der (Arbeit der) Zukunft eine neue Wende. Durch mehr freie Zeit und weniger direkte soziale Kontakte am Arbeitsplatz wird der Einzelne vermehrt selbstbestimmt und selbstorganisiert sein soziales Umfeld gestalten.

Reflexionsfragen an dich:

  • Was würdest Du mit 8-14 zusätzlichen freien Tagen anfangen?
  • Wie würdest Du die gewonnene Zeit nutzen?
  • Welche sozialen Kontakte würdest du intensivieren wollen, um den Kontakt-Verlust durch Homeoffice auszugleichen?

Ein Beitrag von Simone Kortlüke im Rahmen der

Bleib neugierig!