Ja, auch ich schreibe etwas über Corona. Welche Erfahrungen haben speziell meine Kunden und mein Beraterumfeld in Corona-Zeiten gesammelt? Was wollen sie auch in Zukunft bewahren? Sich jetzt darüber klar werden hilft, Themen zu erkennen und den Transfer in den späteren Alltag gut vorzubereiten.
Positive Effekte
#1: Pünktlichkeit ist gestiegen.
- Die Teilnehmer sind bei Online-Meetings pünktlicher anwesend
- Gründe: geringere Wegezeiten, die kurzen Gespräche auf dem Weg zu einem Termin entfallen
A: Bin ich vielleicht doch Teil der Unpünktlichkeit und sollte es nicht nur auf das schlechte Zeitmanagement schieben? B: Es könnte echt Sinn machen, Wegezeiten in die Terminplanung mit einzukalkulieren…
#2: Kaum informelle Kommunikation.
- hat natürlich Vor- und Nachteile
- Vorteil von weniger Flurfunk ist, dass bei negativen Themen sonst auch viel Energie im „Flurfunken“ verloren geht
#3: Rücksichtsvoller im Umgang: Zuhören & Ausreden lassen.
- Teams erleben einen höflicheren Umgang miteinander
- es wird achtsamer zugehört und die typischen „Unterbrecher“ unterbrechen weniger
#4: Konzentriertere, schnellere Abarbeitung von Aufträgen.
- insbesondere Sachbearbeiter berichten, dass sie jetzt ungestörter Aufträge „am Stück“ bearbeiten können und gefühlt schneller damit fertig sind
Ungestörte Zeitfenster im Präsenz-Office zum konzentriert arbeiten? Es gibt Unternehmen die bereits sogenannte „FokusZeit“ etabliert haben. Das gesamte (!) Unternehmen ist in dieser Zeit nicht erreichbar, nicht für Kunden und nicht für Mitarbeiter untereinander. Keiner spricht niemanden in dieser Zeit an. Jeden Tag, eine Stunde….
#5: Produktive Nutzung von Wartezeiten bei Mega-Meetings/Gremiensitzungen.
- bei Gremien, bei denen die Teilnehmer wechseln und nur zu bestimmten Top´s eingeladen werden, entstanden bisher häufig – bei nicht optimalem Zeitmanagement – Wartezeiten, die man vor dem Meetingraum mit dem Laptop auf dem Schoß verbrachte oder mit Gesprächen anderer Wartender
- jetzt kann während der Wartezeit auf „mute“ gestellt und weiter gearbeitet werden
Wie toll wäre das, wenn man das auch im Büro so hinbekommen würde!
#6: Mehr Bereitschaft, eigenständig nach kreativen Lösungen zu suchen
- Führungskräfte berichten, dass Mitarbeiter Themen, die sie bisher mit „das haben wir schon immer so gemacht“ mithilfe neuer kreativer Wege lösen. Ohne Diskussion – einfach machen!
Wie lässt sich diese offene, kreative Haltung bewahren?
Negative Effekte
#1: Kaum informelle Kommunikation.
- hat wie oben beschrieben Vor- und Nachteile
- die Beziehungspflege leidet durch fehlende Kontakte – wen trifft man schon in der häuslichen Kaffeeküche
- der schnelle Austausch von Informationen an der Kaffeemaschine entfällt
Auch Online kann man den Kontakt halten und Beziehungspflege betreiben. Ich erlebe oft Gruppen, die ohne Video arbeiten – das ist schade, denn darüber kann ich doch auch den Kontakt intensivieren.
#2: Zu wenig Bewegung im Homeoffice.
- Von Führungskräften höre ich, dass sie fast durchgehend am Schreibtisch sitzen und sich kaum bewegen – nur zur Nahrungsaufnahme und -abgabe…
- Das wirkt sich zuerst auf den Haltungsapparat aus, auf Dauer ist es auch für die Psyche kritisch.
Was tust Du für Deinen Körper bei der Homeoffice-Arbeit? Übungen machen, Sitzgelegenheit wechseln, regelmäßige Geh-Pausen?
#3: Hoher Lärmpegel: mit 4 Kindern im Homeoffice.
- Okay, das ist momentan ein wirklich häufig geschriebener Klassiker, aber auch den habe ich mit-erlebt.
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